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Startups im Sportmarketing: Wie sie den Markt aufmischen – und etablierte Unternehmen profitieren können

Infront
14/03/2019
3 min read

Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht eine neue App oder ein neues Tech-Feature auf den Markt kommt. Wer dahintersteckt? Startups! Ob direkt oder als Kooperationspartner von großen Unternehmen – Startups liefern die neuen Services, Produkte und Vermarktungsmodelle, die die Digitalisierung vorantreiben. Und von diesen neuen Geschäftsideen gibt es viele: Laut aktuellem KfW-Gründungsmonitor nehmen die Startup-Gründungen in Deutschland kontinuierlich zu – und trotzen damit dem rückläufigen Trend von Geschäftsgründungen insgesamt.

Was unterscheidet Startups aber von anderen Geschäftsgründungen? Sie reiten auf der Welle des Wandels: Innovation ist ihre Basis, von der aus sie neue Technologien und Geschäftsmodelle entwickeln – mit hohem Wachstumspotential. Als digitale Avantgarde mischen Startups so gut wie alle Märkte auf, von Transport (Uber) und Tourismus (Airbnb), über Kommunikation (WhatsApp), bis hin zu Finanzen (PayPal) und Musik (Spotify). Und auch das Sportmarketing wird von jungen Wilden umgekrempelt.

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Startups bringen die Digitalisierung im Sport aufs nächste Level

Wie die meisten Branchen, wird auch der Sport von technologischen Entwicklungen und kulturellen Veränderungen umgekrempelt. Die Stichworte sind Artificial Intelligence, mobiles Nutzungsverhalten und Personalisierung im Marketing.

Viele große und kleine Innovationen im Bereich Live-Übertragung, Ticketing, Fanbeziehung oder Sponsoring kommen von den neuen Playern am Markt: Wie die AI-Technologie von WSC Sports, die wichtige Sport-Momente während Live-Events automatisch bereitstellt. Oder die intelligente Fan Engagement-Plattform von Tokabot, die die Beziehung zwischen Fan und Club bzw. Marke auf ein neues Level bringt. Dagegen navigiert die Marketing-Agentur Ader durch die Welt des eSports und verbindet Sponsoren mit Influencern auf Twitch.

Keine Frage, an innovativen Ideen mangelt es den Startups nicht. Um sie zu realisieren, benötigen sie jedoch häufig Starthilfe – hier kommen die etablierten Unternehmen ins Spiel. Denn so dringend wie Startups Ressourcen brauchen, brauchen Unternehmen die frischen Ideen, um im Rennen um neue Technologien wettbewerbsfähig zu bleiben.

Warum Unternehmen Partnerschaften mit Startups brauchen

Deutsche Unternehmen sind noch zurückhaltend im Umgang mit Startups: Laut Bitkom-Umfrage arbeiten 41 % der großen Unternehmen nicht mit Startups zusammen – im Mittelstand sind es sogar 66 %. Dabei laufen vor allem die KMU Gefahr, den Anschluss bei der Digitalisierung zu verlieren. Um aufzuholen, sind Kooperationen mit digitalen Startups entscheidend. Denn diese bieten Qualitäten, die den Unternehmen oft zum nötigen Fortschritt fehlen:

  • Innovation: Per Definition eine Eigenschaft von Startups, mit der sie neue Ideen einbringen und bestehende Prozesse hinterfragen – um so der Konkurrenz immer einen Schritt voraus zu sein.

  • Risikofreude: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Startups sind eher bereit, etwas noch nie zuvor Dagewesenes zu probieren, mögliches Scheitern in Kauf zu nehmen und daran zu wachsen.

  • Geschwindigkeit: Zeit ist Geld – und beides haben Startups nicht. Schon deswegen sind sie Meister darin, ein Produkt oder Service schnell auf den Markt zu bringen. Flache Hierarchien und rasante Entscheidungsprozesse tun ihr Übriges.

  • Agilität: Die Arbeitsweise von Startups ist flexibel und dynamisch. So können sie sich optimal auf neue Anforderungen einstellen, mit Trends gehen und neues Wissen integrieren.

Startups profitieren im Gegenzug von den Errungenschaften der etablierten Unternehmen: Erfahrung, Ressourcen, Kontakte und Marktzugänge. Eine Win-win-Situation – wenn man den Kulturclash meistern kann.
Denn die typischen Herausforderungen in der Zusammenarbeit sind neben der Finanzierung und Verantwortlichkeiten auch die Unterschiede in der Arbeitskultur. Schaffen beide Seiten, diese Hürden zu überwinden, kann Großes entstehen, wie die folgenden Beispiele zeigen.

Best Cases: Erfolgreiche Partnerschaften zwischen Startups und Unternehmen

1. Machine Learning meets Sport-Coaching: IBM & Spare5

Auch Tech-Giganten wie IBM zapfen die Innovationskraft von Startups an, um in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Herausragend ist die Zusammenarbeit mit Spare5 – einem Anbieter, der mit seiner App eine Art Trainingslager für Artificial Intelligence (AI) geschaffen hat.

Zusammen arbeiten sie daran eine Golfexperten-AI zu entwickeln, die das Spiel analysiert und Tipps zur Verbesserung gibt. Der Golf-Coach soll als App „Watson Golf Pro“ auf den Markt kommen – und der erste Meilenstein zu weiteren AI-Coaches sein.

2. Technologischer Vorsprung in Sport-Übertragungen: Intel & Replay Technologies

Intel hat sich als enger Partner der NBA etabliert – durch einen technischen Vorsprung, den das Unternehmen auch Startup-Kooperationen verdankt. Ein wichtiger Partner ist sicher das israelische Unternehmen Replay Technologies, in das Intel schon früh investiert und 2016 ganz übernommen hat.
Aus dieser Zusammenarbeit entstand die Technologie für beeindruckende 3D-Replays von Spiel-Momenten – ein für die tech-affine NBA und ihre Media-Partner beliebtes Feature.

3. Fußball-Verein auf Startup-Kurs: HSV & NAGA

Tracking, Fan Experience, Ticketing, Sponsoring – Fußball-Clubs stellen sich durch digitale Technologien komplett neu auf. Und der Wettbewerb unter ihnen ist besonders scharf. Kein Wunder also, dass so gut wie jeder größere Verein mit Startup-Hubs zusammenarbeitet, in der Hoffnung, sich so einen Vorsprung zu verschaffen.

Auch der Hamburger SV holte sich jüngst ein Startup ins Boot: das FinTech-Unternehmen NAGA. Mit dieser Partnerschaft wird der HSV zum deutschen Vorreiter in einem wachsenden Trend: Kryptowährungen halten Einzug in den Fußball und werden zur Stärkung der Marke eingesetzt. Ein gemeinsames Ziel eint den HSV und NAGA in jedem Fall: die Präsenz in der ersten Fußball Bundesliga.

Welche Startups werden als nächstes zusammen mit etablierten Unternehmen – oder auch im Alleingang – die Sport-Branche aufmischen? Ein paar potentielle Kandidaten lernen Sie im Artikel „Silicon Wadi rising: Was macht Tel Aviv zum Top Startup-Hub?“ kennen.

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