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Hospitality als strategischer Hebel für Rechtehalter

Geschrieben von Infront Germany | 20. August 2025 07:37:50 Z

Feines Essen, ein Glas Wein und ein guter Blick aufs Spielfeld – so sieht für viele klassische Hospitality im Sport aus. Doch längst ist sie weit mehr als ein netter Nebeneffekt. Sie ist ein starker Hebel für Einnahmen, stärkt die Bindung zu Sponsoren und schafft hochwertige B2B-Kontakte. In einer Zeit, in der Rechtehalter neue Erlösquellen erschließen und Mehrwert für Partner bieten wollen, wird Hospitality häufig unterschätzt und noch öfter missverstanden.

Dabei bietet sie Chancen für alle Beteiligten: Rechtehalter, Sponsoren und Gäste. Vorausgesetzt, Strategie und Umsetzung greifen ineinander.

Die Chance für Rechtehalter

Der Markt für exklusive Live-Erlebnisse im Sport wächst weiter. Auch wenn die Zahlen je nach Quelle schwanken, geht man davon aus, dass Unternehmen weltweit jährlich Milliarden in Hospitality investieren, um Kundinnen und Kunden zu binden, Mitarbeitende zu belohnen oder in einem Umfeld fernab des Konferenztischs neue Kontakte zu knüpfen.

Laut Credence Research liegt das weltweite Volumen 2024 bei rund 16 bis 17 Milliarden US-Dollar. Bis 2032 könnte der Markt auf bis zu 85 Milliarden wachsen.

In der Bundesliga ist Hospitality längst ein fester Bestandteil der Spieltagsstrategie. Über Business Seats, Logen und Eventflächen erzielen Clubs je nach Standort, Stadionkapazität und Angebotstiefe einen mittleren einstelligen bis zweistelligen Millionenbetrag pro Saison. Wer auf moderne Infrastruktur setzt, kann nicht nur mehr erlösen, sondern auch bessere Erlebnisse schaffen – was sich direkt auf Vertragslaufzeiten und -volumen mit Partnern auswirkt.
Live-Hospitality entwickelt sich vom klassischen VIP-Angebot zur strategischen Plattform. Für viele Clubs ist sie ein zentrales Instrument für Kundenbindung, Geschäftsanbahnung und Markeninszenierung.

Die Botschaft ist klar. Rechtehalter sitzen auf einem echten Schatz, räumlich wie wirtschaftlich. Die Bandbreite reicht von VIP-Plätzen mit leichtem Catering bis hin zu vollumfänglichen Angeboten mit exklusivem Zugang, Co-Branding-Zonen und persönlichem Concierge-Service.

Wenn Konzept und Umsetzung stimmen, können solche Pakete neue Erlösquellen erschließen, die Beziehungen zu Sponsoren vertiefen und zusätzliche Plattformen für Markenaktivierungen schaffen.

Was eine gute Hospitality-Strategie ausmacht

Das Erlebnis beginnt nicht mit dem Anpfiff 

Wer Gäste einlädt, kreiert ein Erlebnis nicht erst mit dem Anpfiff, sondern viel früher. Schon die Einladung zählt, der Empfang, die Orientierung, die Art der Begrüßung – all das formt den ersten Eindruck.

Wie kommen die Gäste an? Finden sie sich intuitiv zurecht? Wirkt die Beschilderung hochwertig? Werden sie freundlich empfangen und souverän begleitet?

Jeder Schritt sollte den besonderen Anspruch der Veranstaltung widerspiegeln. Die Einladung, die Kommunikation im Vorfeld, das Ankommen, der Ablauf vor Ort und auch der Abschied – alles gehört zur Erzählung der Marke. Wer dieses Erlebnis bewusst gestaltet, sorgt nicht nur für bleibende Erinnerungen, sondern auch für echte Wirkung.

Qualität entscheidet sich im Detail

Ob sich ein Erlebnis wirklich exklusiv anfühlt, hängt selten nur von großen Gesten ab. Es sind die Grundlagen, die zählen. Freundliches, geschultes Personal. Getränke und Speisen, die zum Anlass und zur Zielgruppe passen. Ein reibungsloser Ablauf, bei dem sich niemand fragt, wohin er muss oder wo es hakt.

Dazu gehört auch die verlässliche Organisation im Hintergrund. Rechtliche Vorgaben, Sicherheitsaspekte, An- und Abreise, Garderobe, Toiletten – alles, was bei gutem Service auffällt, wenn es fehlt.

Nur wer das scheinbar Selbstverständliche beherrscht, schafft den Rahmen für ein Erlebnis, das in Erinnerung bleibt.

VIP-Erlebnisse, die hängen bleiben

Wer Hospitality als Teil seiner Sponsoringstrategie versteht, sollte sie genauso präzise gestalten wie jede andere Maßnahme. Im Mittelpunkt stehen nicht Plätze mit guter Sicht oder ein Buffet, sondern echte Begegnungen, die etwas auslösen. Persönliche Erlebnisse, Einblicke hinter die Kulissen oder Momente mit Spielerinnen und Spielern machen die Marke greifbar und emotional erlebbar.

Gleichzeitig lässt sich das Erlebnis durch gemeinsame Markenflächen, digitale Anwendungen oder interaktive Elemente gezielt vertiefen. Wer das Stadion als Bühne nutzt, kann seine Geschichte auf besondere Weise erzählen – authentisch, nahbar und wirkungsvoll auf allen Kanälen.

Woran gute Hospitality zu erkennen ist und woran sie oft scheitert

Selbst das beste Konzept verliert an Wirkung, wenn das Fundament nicht stimmt. Entscheidend ist der richtige Mix aus Verlässlichkeit und Anpassungsfähigkeit. Nur so lassen sich Erlebnisse skalieren, ohne dass Qualität oder Wirtschaftlichkeit leiden.

Was sich bewährt hat

  • Klare Staffelung mit echtem Mehrwert je Kategorie
  • Flexibler Personaleinsatz bei gleichbleibendem Service
  • Einhaltung aller rechtlichen Vorgaben und Abläufe vor Ort
  • Einheitliches Erscheinungsbild an allen Kontaktpunkten
  • Klare Ziele und smarte Tools zur Erfolgsmessung

Doch genauso wichtig ist es, typische Fehler zu vermeiden.

Typische Fehler, die Wirkung kosten

  • Zu niedrige Preise in den unteren Kategorien führen oft zu überfüllten Bereichen, einer schwächeren Experience und enttäuschenden Ergebnissen.
  • Zu viele Sonderwünsche schaden der Effizienz und machen es schwer, Konzepte zu skalieren.
  • Zu wenig Daten lassen, ohne Einblicke in Vorlieben, Verhalten oder Potenzial der Gäste, wichtige Chancen ungenutzt.

Hospitality als Türöffner fürs Geschäft

Mit der richtigen Strategie wird aus Hospitality mehr als ein schönes Event – sie wird zur Plattform für echte Business-Potenziale. Entscheidend ist, dass Marken ihre Ziele klar benennen und das Setup darauf ausrichten.

Pakete mit Mehrwert

Wer Networking-Slots, kurze Impulse oder Gesprächsrunden direkt ins Angebot integriert, schafft den Sprung vom Spiel zur Story. So entsteht Raum für echte Begegnung.

Digitale Touchpoints clever nutzen

Digitale Check-ins, Live-Feedback oder interaktive Wettbewerbe sorgen für zusätzliche Aufmerksamkeit – und liefern gleichzeitig wertvolle Daten.

Ergebnisse sichtbar machen

Das Reporting nach dem Event ist oft der unterschätzte Schlüssel. Wer hier sauber analysiert, kann Sponsoren klare Insights liefern – vom Publikum über Interaktionen bis zur Markenwirkung.

Konkret bedeutet das:
  • Ein klares Profil der Gäste – von Demografie bis Verhalten
  • Belege für Interaktion mit Inhalten oder Marken
  • Konkrete Anknüpfungspunkte für Sales-Teams nach dem Event

Was Marken aus Hospitality herausholen können

Damit Hospitality für Marken funktioniert, muss sie mehr sein als gutes Essen und ein Logoplatz. Entscheidend ist die Strategie – und die sollte vier zentrale Fragen beantworten:

  1. Wen wollen wir einladen?
  2. Welche Formate passen zum Wert der Beziehung?
  3. Wie und wo soll unsere Marke sichtbar sein?
  4. Was ist unser Ziel – Leads, Bindung oder Reichweite?

FAQ

Lohnt sich VIP-Hospitality für Rechtehalter?

Ja – durch direkte Einnahmen und durch stärkere Bindung zu Sponsoren, was wiederum neue Up-Selling-Potenziale schafft.

Wie messe ich den Erfolg einer Markenaktivierung?

Mit klar definierten KPIs, digitalen Tools und einem strukturierten Debriefing nach dem Event. Wichtig ist, sowohl harte Daten als auch qualitative Rückmeldungen einzufangen.

Wie viel Vorlauf braucht es, um Hospitality-Pakete zu verkaufen?

Das hängt vom Event und der Komplexität des Angebots ab. Eine klare Staffelung und frühzeitige Planung sorgen für Struktur und Nachfrage.

Wenn Hospitality richtig gedacht und umgesetzt wird, ist sie weit mehr als Beiwerk. Sie wird Teil der übergeordneten Strategie, bringt Sport und Business zusammen und liefert echten Mehrwert – für Rechtehalter wie für Marken.

Wer sein Hospitality-Konzept weiterentwickeln will oder Unterstützung bei der Umsetzung sucht, kann sich gerne bei uns melden. Wir helfen dabei, Erlebnisse zu schaffen, die Wirkung zeigen.

Best Practice: Hospitality bei Mainz 05 und dem 1. FC Köln

Mainz und Köln zeigen, wie sich Hospitality im Fußball so gestalten lässt, dass sie sowohl den sportlichen Rahmen als auch die Markenidentität des Clubs unterstreicht, ohne dabei beliebig zu wirken.

Mit der neu gestalteten MEWA LOUNGE hat der 1. FSV Mainz 05 einen Bereich geschaffen, der mehr ist als nur VIP. „55 Sterne“ steht für einen Ort, an dem Fußball, Genuss und Business auf natürliche Weise zusammenfinden. Das neue Konzept verbindet modernes Design, regionale Kulinarik und echte Mainzer Gastfreundschaft – bewusst nachhaltig, hochwertig umgesetzt und mit einem klaren Verständnis dafür, wie man Menschen miteinander ins Gespräch bringt.

Auch der 1. FC Köln setzt mit dem „Club 78“ neue Maßstäbe. Der Name ist eine Hommage an das Jahr 1978, in dem der FC Meisterschaft und Pokal gewann. Der neu geschaffene Bereich überträgt den Charme dieser Zeit in die Gegenwart. Das Design orientiert sich an Szene-Clubs der 70er, mit klarer Linie, dunklen Akzenten und einer Atmosphäre, die bewusst anders ist als klassische Business Seats. Serviert wird ein Menü am Tisch, begleitet von ausgewählten Getränken. Der Club 78 ist nicht nur am Spieltag nutzbar, sondern auch darüber hinaus – mit Blick auf das Spielfeld, den Rhein oder den Dom. Köln pur – aber modern gedacht.

Beide Konzepte wurden in enger Zusammenarbeit mit den Clubs entwickelt. Infront begleitete die Ausarbeitung der Hospitality-Strategien und ist für den Vertrieb der Angebote verantwortlich.

Mehr Informationen zu den innovativen Hospitality-Bereichen gibt es hier:

Business meets Bundesliga: 1. FSV Mainz 05 Hospitality

„Club78“: 1. FC Köln eröffnet neuen Hospitality-Bereich | 1. FC Köln